„Ich sehe ein, dass ich eine Strafe verdient habe und bitte um eine gehörige solche!“ – Die 12-köpfige Kinderschar des Gymnasialprofessors Traugott Hermann Nägler ist wohlerzogen. Kein Wunder, ist ihr Vater doch in seiner Kleinstadt für seine Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit berühmt und übertrifft in seiner Bibelfestigkeit sogar den örtlichen Pfarrer. In diese heile Welt passt es nicht, dass Näglers Schwester vor Jahrzehnten wegen einer unehelichen Schwangerschaft aus der Familie verstoßen wurde. Doch die Schwester rächt sich noch nach ihrem Tode: Um das reichhaltige Erbe, unter anderem ein Haus in Montevideo, antreten zu können, müsste in Näglers Familie etwas geschehen, was die Tugendhaftigkeit des Professors auf eine harte Probe stellt. Nicht umsonst hat Curt Goetz das Stück mit dem Untertitel „Traugotts Versuchung“ versehen.